Flammspritzen | Thermisches Spritzen

Flammspritzen

Flammspritzen – thermische Schicht für alle Fälle

Flammspritzen als Teil von thermisch Spritzen hat sich in Industrien mit technischen Maschinen und Anlagen zu Recht einen Namen gemacht. Das weit verbreitete Verfahren bewährt sich seit Jahr und Tag als Korrosionsschutz und Verschleißschutz für stark beanspruchte Bauteile. Oberflächen, die hohen Belastungen standhalten müssen, werden durch Flammspritzen – eine Art des thermischen Spritzens – geschützt. Dadurch fallen Maschinen seltener aus und Instandhaltungskosten bleiben überschaubar. Hiervon profitieren in Deutschland vom Zulieferer und Hersteller der Automobilindustrie über den Maschinenbau, petrochemische Industrien bis hin zur Möbelfertigung.

In diesem Artikel erfahren Sie alles zu Flammspritzen, dem weit verbreiteten Verfahren des thermischen Spritzens, und thermische Schichten. Lernen Sie Arten von Flammspritzen, deren Eigenschaften sowie typische Beschichtungsmaterialien und Verwendung kennen.


Flammspritzen Verfahren

Flammspritzen kommt bereits bei der Fertigung von Bauteilen von Maschinen zum Einsatz. Ausgangsmaterial von Maschinen und Anlagen wird also bereits aufgewertet. Man kann aber auch zu Reparaturzwecken nachträglich flammspritzen. Die Vielfalt an Materialkombinationen von Substrat und Beschichtungsstoff machen Flammspritzen nicht nur zu einer vielseitigen Beschichtungstechnik, sondern auch zu einer sehr beliebten – und zwar industrieübergreifend.

Flammspritzen Verfahren: Beim Flammspritzen schmilzt eine Brenngas-Sauerstoff-Flamme den Spritzzusatz aus Metall oder NE-Metall in einer speziellen Sprühpistole auf. Durch Druckluft oder Stickstoff werden die tröpfchenförmigen Partikel nun zerstäubt und auf die Oberfläche geschleudert. Der Schichtaufbau und die Haftung entstehen durch sogenannte mechanische Verklammerung. Das Werkstück selbst wird beim Auftreffen also nicht aufgeschmolzen.


Flammspritzen: Arten und deren Eigenschaften

Vor dem Aufbau thermischer Schichten auf ein Objekt, muss das Substrat zunächst vorbehandelt werden. Bauteile müssen entfettet, erwärmt und gestrahlt werden, bevor sie sogleich beschichtet werden. Nach der Beschichtung ist oft eine Nachbearbeitung sowie Versiegelung möglich, häufig aber nicht nötig.

Die unterschiedlichen Arten der Metallspritztechnik vom Flammspritzen unterscheiden sich. Vergleichen wir also die Arten des Flammspritzens Drahtflammspritzen, Pulver-Flammspritzen, Kunststoff-Flammspritzen und Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen (HVOF).

Drahtflammspritzen

Beim weit verbreiteten Drahtflammspritzen dient ein rückseitig zugeführter Draht aus Metall als Beschichtungsmaterial-Vorrat. Das Metall wird durch die Flamme aufgeschmolzen. Die Temperatur an der Spitze der Pistole beträgt rund 1000 °C. Gleichzeitig zugeführte Druckluft beschleunigt die aufgeschmolzenen Metallteile auf das Werkstück. Aufgrund der Temperaturableitungsfähigkeit von Stahl kann man Drahtflammspritzen mit Zink als schonende Alternative zum Feuerverzinken von Stahlbauteilen ansehen. Zinkdrahtflammspritzen ist zudem idealer Untergrund für Pulverbeschichtungen.

Typisches Beschichtungsmaterial: Zink, Kupfer, Aluminium, Chrom-Vanadium-Stahl.
Anwendungsbeispiel: Verschleißschutz, Korrosionsschutz in Automobilindustrie für Kolbenringe, Schaltgabel, Synchronringe.
Steckenpferd: selbstschmierende Oberflächenerzeugung


Pulverflammspritzen

Verschleißschutz von Kurbelwelle durch Flammspritzen

Bauteil-Verschleißschutz durch Flammspritzen: industrieübergreifend gefragt.
Bildquelle: Crankshaft_jap.jpg: Alex Kovach derivative work: Saibo (Δ) [CC BY 2.0], Wikimedia Commons

Pulverflammspritzen bedient sich des Beschichtungsmaterials in Pulverform. Wie beim Drahtflamspritzen schmilzt eine Acetylen-Sauerstoff-Flamme den Spritzzusatz auf und katapultiert ihn auf die Werkstückoberfläche. Der Vorteil beim Pulverflammspritzen ist, dass hunderte Materialien als Spritzzusatz geeignet sind, was einem eine Vielfalt an Anwendungsoptionen in diversen Branchen eröffnet. Manche (selbstfließende) Spritzpulver benötigen jedoch eine thermische Nachbehandlung zur kompletten Aushärtung und Haftung.

Thermisches Spritzpulver: Metalle
Anwendungsbeispiel: Reparaturbeschichtung, Korrosionsschutz, Verschleißschutz (bei Normalverschleiß) von Kurbelwellen, Kolbenstangen sowie als Einlaufschicht für Buchsen, Lager, Rotoren.
Steckenpferd: Schichtstärken bis zu mehreren Millimetern möglich


Kunststoff-Flammspritzen

Kunststoff Flammspritzen

Kunststoff-Flammspritzen dient als Dekorationsbeschichtung von recyceltem Kunststoff.

Kunststoffflammspritzen kann man als eine Unterart des Pulver-Flammspritzens bezeichnen. Beim Kunststoffflammspritzen setzt man schließlich Kunststoff-Granulat als Spritzzusatz ein. Jedoch unterscheidet sich der Pistolenaufbau und das resultierende Verfahren: Kennzeichnend für Kunststoffflammspritzen ist, dass nicht die Brenngas-Flamme das Beschichtungsmaterial direkt aufschmilzt, sondern die umgebende erhitzte Luft und abstrahlende Wärme der Flamme es indirekt schmilzt. Wie der Name vermuten lässt, kommen beim Kunststoffflammspritzen ausschließlich thermoplastische Kunststoffe zum Einsatz.

Typisches Beschichtungsmaterial: thermoplastische Kunststoffe: Polyester, Polyamide, Nylon
Anwendungsbeispiel: Dekoration, Isolation, Korrosionsschutz, Offshore Industrie, Tanks, Becken, Recyclingkunststoff, Elektrotechnik.
Steckenpferd: vor Ort mobil einsetzbar


Hochgeschwindigkeitsflammspritzen HVOF

Hochgeschwindigkeitsflammspritzen charakterisiert die hohe Geschwindigkeit der auf dem Substrat auftreffenden Partikel bei vergleichsweise geringer Temperatur, was eine extrem gut haftende Schicht erzeugt. Der hohe Druck entsteht während stetiger Gasverbrennung im Innern der Brennkammer, welcher der pulverförmige Spritzzusatz zugeführt wird. Durch Hochgeschwindigkeitsflammspritzen werden sehr maßhaltige Bauteile erzeugt.

Thermische Spritzpulver: Oxid-Keramik-Pulver, Wolframcarbid, Chromcarbid
Anwendungsbeispiel: Thermische, elektrische Isolation/Leitfähigkeit, Korrosionsschutz, Verschleißschutz. Gleitfläche Bügeleisen, Walzen Foto, Pumpen, Dichtungen der maritimen Industrie, Hydraulikstangen/Fahrwerksbau in der Luftfahrtindustrie.
Steckenpferd: homogene, dichte Hartmetallschicht mit bis zu 1200 HV Härte.


Flammspritzereien und thermische Spritzpulver in Deutschland

Zur Sicherstellung von hoher Qualität von thermischen Schichten durch unter anderem die hier aufgeführten Verfahren vom Flammspritzen ist die GTS – Gemeinschaft Thermisches Spritzen e.V. – tätig. Auf deren Internetseite finden Sie neben nützlicher Information zum Thema Firmen, welche Flammspritzen als Lohnbeschichtung anbieten, sowie Anlagen Hersteller Flammspritzen. Auch unser Artikel mit Firmen für industrielles thermisches Spritzen von Oxidkeramiken hilft weiter.  Sind Sie an einer Lösung rundum Flammspritzen für Ihr jetziges oder zukünftiges Projekt interessiert? Dann beschreiben Sie es im Zuge einer kostenlosen Anfrage mittels untenstehendem Button bei uns. Wir freuen uns auf Sie!

Auswahl an Flammspritzereien in Deutschland
Flammspritzereien DeutschlandFlammspritzereien Deutschland Firmensitz
Plasmatic Franken GmbHAn der Kaufleite 25, 90562 Kalchreuth
TeroLab Surface GmbHHelmholtzstrasse 4-6, 40764 Langenfeld
Pallas Oberflächentechnik GmbH & Co. KGAdenauerstrasse 17, 52146 Würselen
Metallbau – Oberflächentechnik GmbHGewerbering 11 + 13, 96253 Untersiemau
Rybak + Hofmann rhv-Technik GmbH + Co. KGEisentalstr. 27, 71332 Waiblingen
SCHRAGE GmbH Metallspritz- und SchweißtechnikIndustriestraße 8-10, 27711 Osterholz-Scharmbeck
Assmann Metallspritztechnik GmbHMünsterstr. 42-46, 46414 Rhede
Adelsberger Oberflächentechnik GmbHIndustriestraße 10a, 27628 Bramstedt